Hamburg

(Credit: Fotos auf der Party und im Salon von Florian Henke)

Hier hatten wir am 18. Dezember letzten Jahres unseren Abschied gefeiert. Auf dem Parkplatz vom FlasHH. Am nächsten Tag sagten wir Hamburg Tschüss und starteten unseren Europatrip. Ein halbes Jahr später bogen wir an der Gasstraße wieder auf den FlasHH-Parkplatz ab. Als wir das FlasHH betraten, war alles so wie immer, nur die Tresenkräfte kannten uns nicht mehr…und wir sie nicht. An der Wettkampfwand stand Tobi auf der Leiter und zauberte gerade ein paar Finalboulder für die Junior Jam am nächsten Tag an die Wand. Als er uns entdeckte, legte er die Makita beiseite und wir setzten uns mit einem Kaffee an den „Levin-Stammtisch“. Es gab viel zu erzählen. Tobi bot uns an, seine alte Wohnung zu beziehen, solange wir in Hamburg sind, da er eigentlich eh bei Anna wohnt. Perfekt! Damit hatten wir einfach so die Schlüssel für eine kleine Wohnung direkt in der Schanze bekommen! Vielen Dank, Tobi!

Wir packten Tobi mit ins Auto und fuhren nach Hause. In den Salon. Gerd wusste Bescheid, dass wir vorbei kommen und ein paar Leute hatten es auch mitbekommen, aber die meisten waren ziemlich überrascht, als wir auf einmal vor dem Tresen im Salon standen. Und nicht alle erkannten mich… Es war ein großartiger Abend im Salon. So viele Freunde waren da. Teilweise weil sie wussten, dass wir kommen und teilweise durch Zufall. Nach einer ausgedehnten Runde Bouldern blieben wir noch bis spät in die Nacht am Tresen hängen und erzählten und erzählten. Es kam uns so vor, als wären wir nie weg gewesen.

Den Samstag nutzten wir, um ein paar Dinge zu erledigen, wie Ölwechsel, Tanken und Großeinkauf. Am Abend waren wir bei Gerd und Agnes zum Essen eingeladen. Wir schauten uns die neue Wohnung direkt über dem Salon an und quatschten stundenlang. Es war richtig schön und wir vergaßen völlig die Zeit. Schließlich waren wir ja noch auf der Abschiedsfeier von Morgan und Kayti eingeladen, die nach zwei Jahren Hamburg nun wieder zurück nach San Francisco zogen. Wir wurden schon vorgewarnt, dass die Wohnung wirklich der Wahnsinn ist, aber als wir eintraten, waren wir trotzdem überrascht. Eine zweistöckige 170 m² Penthousewohnung im Dachgeschoss mitten in der Schanze sieht man nicht alle Tage. Die Familie, die hier eigentlich wohnt, ist für zwei Jahre nach Südafrika gegangen. Zufällig traf sich das genau mit dem Aufenthalt der beiden in Deutschland. Von ihren letzten Stopps (San Francisco, New York und London) waren sie extrem hohe Mieten gewöhnt und änderten die Mietpreise bei ihrer Suche hier in Hamburg nicht. Was in den vorherigen Städten gerademal für eine kleine unscheinbare Wohnung in halbwegs zentraler Lage ausreichte, war hier in Hamburg ein Luxus-Apartment vom allerfeinsten. Mitten in der Wohnung ist ein gläserner Lichthof, in dem ein Baum wächst. Rund um die Wohnung sind Balkone verteilt und von der Küche aus erreicht man eine gewaltige Dachterrasse. Als wir ankamen war die Party schon voll im Gange. Die Küche war gefüllt mit allem, was man auf einer Party nicht fehlen darf. Unbegrenzter Alkohol, frisch zubereitetes Pulled-Pork und Emergency Mustaches. Flo hatte seine Kamera dabei und hielt den Abend in Bildern fest. Es schien auch niemanden zu stören, dass wir bei voller Lautstärke bis fünf Uhr morgens mit (allen) offenen Balkontüren feierten. Zum krönenden Abschluss kletterten wir noch aufs Dach und bekamen den Sonnenaufgang über der Silhouette Hamburgs mit. Armer Morgan…sein Flug nach San Francisco ging am nächsten Tag um 11 Uhr vormittags, als alle anderen, die auf der Party waren, sicher noch tief und fest schlummerten.

Am Sonntag frühstückten wir entspannt um 14 Uhr mit Marie. Sie hatte einiges von ihrer neuen Arbeit zu erzählen und wollte alles von unserer Reise wissen. Es war wie früher in unserer WG, nur dass wir diesmal nicht in der WG waren, sondern in Tobis Wohnung.

Nach einem dreistündigen Frühstück gab es dann noch eine weitere Session im Salon. Seitdem ich vor vier Jahren nach Hamburg gezogen bin, gab es nie wieder einen Besuch im Weltbouldercafe, bei dem ich keine einzige Route an der Wand kannte. Also machte es doppelt Spaß, sich durch die zahlreichen Boulder zu arbeiten. Und es blieben etliche übrig.

Abends trafen wir uns mit Marie, Annes und Daniel zum Essen im Hatari. Damit waren wir schon zu fünft aus der alten WG. Bei Käsespätzle und Burgern redeten und lachten wir den ganzen Abend. Solche Abende wie hier in Hamburg hatten wir zugegebenermaßen bei unserer Reise durchaus vermisst…

Montags gab es nochmal ein paar Dinge zu tun. Ich musste meinen neuen Reisepass im Bezirksamt abholen, wir brauchten außerdem neues Outdoor Shampoo, mussten unsere Gasflasche mal wieder auffüllen lassen und schoben dann noch eine schnelle Bouldersession im FlasHH ein, bevor wir abends mit der Crew vom Vorabend ins Kino gingen.

Es waren ein paar ereignisreiche Tage in Hamburg und es hat uns riesigen Spaß gemacht, so viele unserer Freunde wieder zu treffen. Mit frischer Motivation verließen wir Deutschland und machten uns auf den Weg in den Norden Dänemarks.

 

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